1851 kaufte Friedrich-Wilhelm Meyer zu Vilsendorf als vom Stammhof in Vilsendorf abgehender Sohn mit seiner Ehefrau Anna Friederike, geb. Bensiek aus Theesen den Hof in Neuenkirchen Nr 6. Der Hof war bis dahin als Käsemanns Hof bekannt. 1885 übernahm Karl Meyer zu Vilsendorf mit seiner Ehefrau Auguste, geb. Ellerbrock aus Pödinghausen den Hof und wirtschaftete bis zu seinem Tode 1936. Sein jüngster Sohn Ernst erbte anschließend den Hof.
Leider ist dieser 1944 in Belgien gefallen. Nächster Hoferbe war sein älterer Bruder Rudolf, von dem Harold Meyer zu Vilsendorf den Hof 1960 auf Rentenbasis kaufte, da er selbst kinderlos geblieben war. Harolds Vater Gustav hatte schon in jungen Jahren das Elternhaus verlassen, um die Eisenbahnerlaufbahn einzuschlagen. Er ging 1961 als Oberbahnhofsvorsteher in Enger in Pension. 1927 hatte er Luise, geb. Lange aus Enger geheiratet und mit ihr zwei Söhne. Bedingt durch die kurze Entfernung von 12 km zwischen Enger und Neuenkirchen verlebte Harold als Schüler die meisten Wochenenden und Ferien auf dem Hof. Nach dem politischen Zusammenbruch 1945 fand auch an seiner Schule, dem humanistischen Friedrichs-Gymnasium in Herford, für Monate kein Schulunterricht statt. Diese Zeit verbrachte er selbstverständlich auf dem Hof. Vor allem aber führte ihn der Umgang mit den Tieren zum Studium der Veterinärmedizin. Nachdem er 1960 den Hof übernommen hatte, konnte er einige Investitionen vornehmen. So ließ er einen neuen Schweinestall bauen und den Kuhstall sowie die Sanitäranlagen modernisieren. Anschließend bekamen die Wohnungen neue Isolierungen.
Ein neuer Hauseingang mit separaten Treppenhaus zur Zweitwohnung wurde geschaffen. Im Wohnbereich wurden die Dächer neu eingedeckt. Den landwirtschaftlichen Betrieb hatte Harold 1960 an das Ehepaar Erwin und Käthe Thamm verpachtet. Die Pacht endete nach dem Tode des Pächters nach 25 Jahren.
Von 1985 bis 1993 bewirtschaftete er den Hof mit Unterstützung von Sohn Henrich selbst. Nachdem dieser seine Ausbildung abgeschlossen hatte, pachtete Henrich offiziell und führt seitdem den Hof im Nebenerwerb.